Freundin Steffi hielt sich für ein paar Tage in Moskau auf und berichtete davon, dort von einem Essen zum anderen geführt worden zu sein. Die Gerichte, die ihr besonders imponiert hatten und die dazu gehörigen Speisekarten hatte sie mit der Handykamera aufgenommen. Mir fiel sofort ein Salat ins Auge, der die o. g.Bezeichnung trug. Da ich den ziemlich virtuosen Umgang der russischen Küche mit Salaten kenne, entschloss ich mich, diesen Salat nachzuempfinden. Das Ganze lag schon deshalb nahe, weil ich Rote Bete sowieso grundsätzlich backe, um Saft, Süße und das ganze Aroma zu erhalten und nicht etwa herauszukochen. Es gab also noch zwei Probleme: die Suche nach Tarchun und die Suche nach russischer Smetana. Tarchun ist eine Limonade, die nach Waldmeister und Estragon schmeckt. Im Netz fand ich tatsächlich einen Händler, der neben Tarchun auch russische Smetana und sogar den aus früheren Zeiten bekannten Wodka „Pschenitschnaja“feil bot. Aus meinen früheren Aufenthalten, als der Ural noch im Freundesland lag, erinnerte ich mich, daß die Russen immer ganz wild danach waren, wenn es diesen Wodka mal gab. Tarchun und Wodka kamen, Smetana fiel wegen irgendwelcher Transportprobleme aus. Das Besondere an dieser häufig in der russischen Küche angewendeten sauren Sahne ist, daß sie mit 25 und sogar 35 % Fettgehalt aufwartet. So etwas gibt es in Deutschland gar nicht. Einigermassene Abhilfe kann man nur mit Schmand schaffen, der hat in der Regel 24 % und wenn man ihn schön glatt rührt, deutet er wenigstens an, was Smetana zu leisten imstande ist. Den Wodka teile ich nur mit ganz engen Freunden aber die Kochanleitung für diesen wunderbaren Salat teile ich gern mit jedem, der diesen Blog ab und zu mal liest.
4 mittelgroße rote Bete
3 reife Birnen Abate Fetel (ca. 3 Wochen vor Verwendung kaufen und im Kühlschrank reifen lassen, die letzten 3 Tage raus nehmen und zu
Ende reifen)
200 g Blauschimmelkäse
1/2 Fl. Tarchun
150 g Schmand 24 %
2 EL Sonnenblumenkerne
Walnussöl
Saft 1 Zitrone
1 TL Senf
1 Bund Rucola oder gemischte Blattsalate
4 EL Rettigkeimlinge
frisch gemahlener Pfeffer
Salz Zucker
Wie man die Roten Bete zubereitet, habe ich hier schon einmal beschrieben. Am Ende sollten Sie die Bete in gabelgerechte Stücke schneiden. Das tun Sie unter Entfernung des Kerngehäuses und der Schale dann auch mit den Birnen. Schließlich würfeln Sie auch den Blauschimmelkäse. Alles einigermassen gleichmässig auf Salattellern verteilen. Die Sonnenblumenkerne rösten Sie bei schwacher Hitze in eine Pfanne etwas an. Den Schmand mit einem Schneebesen solange aufschlagen, daß er ganz glatt wird. Geben Sie ein wenig Salz und einen Schluck Tarchun dazu, damit das Ganze etwas „soßiger“ wird. dann schlagen Sie mit dem Zitronensaft, Tarchun, Zucker, Pfeffer, Salz, dem Senf und dem Walnusöl eine Vinaigrette auf. Schmecken Sie mit Salz und Zucker ab. Verteilen Sie den Schmand um den Salat herum. Dann geben Sie die Rucolablätter, die Kerne und die Keimlinge darüber. Verteilen Sie nun die Vinaigrette darauf und runden Sie alles mit ein paar Spritzern Olivenöl und ein paar Stängeln frischer Kräuter ab.
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