Vor vielen Jahren habe ich die Idee zu dieser Suppe bei einem Zweisternekoch gelesen, leider kann ich mich nicht mehr erinnern, bei wem. Seit Jahren koche ich dieses Süppchen für Gäste, wenn ich es bei einem Menü richtig krachen lassen will. Es sorgt bei Tisch stets für kleine Tumulte. Einmal fand ein Essen für eine neu befreundete Familie statt, deren Mann uns davor schon zwei Mal bekocht hatte und dies durchaus auch respektabel. Die beiden Abende hatten zum Wachsen einer freundschaftlichen Beziehung geführt und so lag es auf der Hand, dass die Beiden uns nun auch besuchten. Aus irgendwelchen Gründen, die ich heute nicht mehr nachvollziehen kann, war das Thema „Kochen“ aber bei den ersten Begegnungen über die gegenseitige Feststellung der beiden Ehefrauen: „Mein Mann kocht…“, nie hinausgegangen. Mit den Ergebnissen meiner küchentechnischen Bemühungen wurden die neuen Freunde also nunmehr zum ersten Mal konfrontiert und ich eröffnete die Speisefolge mit dem gelben Paprikasüppchen in dessen Mitte ich eine gebratene Jakobsmuschel plaziert hatte. Der Mann nahm den ersten Löffel der Suppe, nahm einen zweiten, verdrehte die Augen, sah mich dann finster an und rief: „Für Dich koch´ ich nie wieder, Du hast mir gar nicht gesagt, dass Du so gut kochen kannst.“
Nun also zu dem wunderbaren
Gelbes Paprikasüppchen
5 gelbe und 1 rote Paprikaschote
30 g Butter
1 Zwiebel
Salz und Zucker
Saft einer Zitrone
1 Glas Weisswein
ca. 1 L Gemüsebrühe
500 ml Schlagsahne
Die Paprikaschoten halbieren und die Kerne herausschneiden. Schneiden Sie die
Teile so, dass sich die Schoten mit der Schalenseite komplett oben liegend auf einem Backblech verteilen lassen. Das Blech in die oberste Schiene des Backherdes schieben. Schalten Sie den Grill auf höchste Stufe. Lassen Sie die Schotenhaut richtig schwarz werden, nehmen Sie das Blech dann aus dem Herd und bedecken Sie die Schoten mit
einem feuchten Tuch. Nach einigen Minuten können Sie ziemlich mühelos
die Haut abziehen. Etwas Farbe vom Grillen ist kein Problem, eher konentriert
sie den Geschmack der Paprikaschoten.
Sie können die Schale übrigens auch mit eine Brenner (Baumarkt, Lötpistole) bearbeiten, wenn Ihr Herd keine Grillfunktion hat.
Natürlich kannn man die Schale auch mit einem Sparschäler abschneiden, das ist allerdings ziemlich verlustreich und geht auch nicht leicht.
Alternativ kann man auch alles mit Schale kochen, muß aber das fertige Süppchen am Schluss durch die flotte Lotte rühren, um die Schalen herauszubekommen.
Wie immer Sie das Problem lösen, nun ist jedenfalls dran, die Butter in eine Kasserole geben, darin eine kleingeschnittene Zwiebel andünsten. Dann die Paprikastücke
mitdünsten, ohne dass sie Farbe nehmen.
Mit Salz und Zucker abschmecken und erst mit etwas Saft einer Zitrone und dann mit
Weisswein ein zweites Mal ablöschen. Danach mit der Gemüsebrühe aufgiessen. Lassen Sie das Ganze köcheln, bis das Fruchtfleisch ganz weich ist und pürieren sie es. Dann
500 ml Schlagsahne unterrühren. Nochmals abschmecken.
Fertig.
Bei dem Bild habe ich die Suppe in Gläser gefüllt, mit Milchschaum bedeckt und als Cappucino vom gelben Paprikasüppchen angeboten.