Vor einiger Zeit besuchte ich meinen ältesten Sohn Daniel in Potsdam. Er zeigt mir ein Kochbuch, das er sich gerade angeschafft hatte und kochte auch gerade ein Gericht nach diesem Buch. Nach einem kurzen Durchblättern hatte mich das Fieber erfasst: Dieses Buch musste ich haben. Noch von dort gab ich meine online-Bestellung auf und ein paar Tage lag dieses Kochbuch auf meinem Tisch:
Ich bin ein paarmal im arabischen Raum gewesen, ich hatte Bekanntschaft mit der Küche Syriens und des Libanons gemacht. Bei meinen mehrfachen Besuchen auf Zypern habe ich auch oft bei Libanesen gegessen, die dort zahlreich siedeln. Von der israelischen Küche wusste ich nichts. Inzwischen habe ich mich ein klein wenig damit beschäftigt und bin sehr beeindruckt. Von den Gerichten aus dem Kochbuch haben wir noch keines nachgekocht, ohne dass es nicht Begeisterung bei uns ausgelöst hätte, mit einer Ausnahme, den gefüllten Quitten. Das Problem dieses Gerichtes liegt aber wohl nicht beim Rezept, als vielmehr bei der Tatsache, dass die südlich des Mittelmeeres gezogenen Quitten von unseren hiesigen Gartenquitten geschmacklich zu unterschiedlich sind.
Die israelische Küche ist von unendlich vielen Einflüssen gekennzeichnet. Die jüdischen Einwanderer aus aller Herren Länder trafen beim Entstehen Israels auf eine arabische Küche, die kulinarischen Kulturen mischten sich, so, dass die Herkunft vieler Gerichte sich heute nicht mehr zweifelsfrei aufklären lässt auch wenn Araber und Juden dies häufig für treffliche Streitigkeiten zum Anlass nehmen. Im Laufe der Jahrzehnte kamen immer neue Einwanderer mit neuen anderen kulinarischen Sozialisationen hinzu. Beide Völker strahlen eine hohe Gastfreundschaft aus, die sich auch oft über üppige Essen definiert. In den großen Städten Israels wie Jerusalem und Tel Aviv haben inzwischen Chefköche Pionierleistungen in der Modernisierung der israelischen Küche hervorgebracht. Wenn Chefkoch Haim Cohen von Tel Aviver Restaurant Yaffo die These vertritt, dass die israelische Küche in der kulinarischen Welt der nächsten Jahren noch auf sich aufmerksam machen wird, dann kann man dem kaum etwas entgegen setzen.
Heute will ich ein Rezept vorstellen, das wieder ganz leicht vom Originalrezept abweicht und unendlich nach Sommer riecht und schmeckt. Entweder kochen Sie es wirklich in der warmen Jahreszeit oder nutzen Sie es, um auch in der dunklen Jahreszeit die Gewissheit zu verbreiten, dass der nächste Sommer bestimmt kommt.
4x
500 g griechischer Joghurt
100 ml Olivenöl
4 junge Knoblauchzehen
500 g grüne Erbsen (TK)
500 g große Nudeln (Conchiglie, Paccheri giganti o.ä.)
60 g Pinienkerne
1 kleine scharfe Chilischote (wir haben Cayenneschote verwendet)
40 Basilikumblätter
240 g Feta
Salz und Pfeffer
Setzen Sie das Nudelkochwasser auf.
Verarbeiten Sie den Joghurt mit 90 ml vom Olivenöl, den Knoblauchzehen und 100 g von den Erbsen mit Hilfe eines Pürierstabes zu einer glatten Sauce und füllen Sie diese in die spätere Servierschüssel.
Wenn das Wasser kocht lassen Sie darin die Nudeln al dente kochen. Kochsalz nicht vergessen.
Das restliche Öl inzwischen auf eine kleine Pfanne und eine Kasserolle verteilen. In letztere geben Sie die TK-Erbsen mit etwas Salz und lassen Sie bei milder Hitze mit Deckel garen.
In die Pfanne geben Sie die Pinienkerne und die kleingehackte Chilischote. Auch diese Mischung salzen. Lassen Sie die Kerne bei kleiner Hitze und unter ständigem Rühren goldgelb rösten. Lassen Sie die Kerne dabei nicht aus den Augen, Pinienkerne neigen dazu, in Nullkommanichts schwarz zu werden und dass ist angesichts der Tatsache, dass sie relativ teuer, sind immer sehr ärgerlich.
Brechen Sie den Fetakäse in Stücke und entfernen Sie vom Basilikum die Stiele. Wenn die Nudeln fertig sind, abgießen und nach und nach mit der Joghurtmischung vermengen. Vorsicht, bei einem zu großen Hitzeschock, kann der Joghurt ausfallen. Nun die Erbsen, den Käse und den Basilikum darunter mengen, alles noch mal mit Salz und Pfeffer aus der Mühle abschmecken. Zum Schluss kommen die Pinienkerne auf das Gericht.