Nach längerer krankheitsbedingter Pause meldet sich Greulichs-Kochblog jetzt zurück. Dass in diesem ersten Artikel ein Thema aufgegriffen wird, dass gesundheitliche Aspekte der menschlichen Ernährung betrifft, kann jedoch getrost in die Reihe von Zufälligkeiten eingeordnet werden.
In der öffentlichen Diskussion über sogenannte Super-Food-Produkte nimmt das Weizengras einen vorderen Platz ein. “
60 mal mehr Vitamin C als Orangen, 11 mal mehr Calcium und 30 mal mehr Vitamin B1 als Rohmilch, 5 mal mehr Eisen, 50 mal mehr Vitamin E als Spinat und 5-mal mehr Magnesium als Bananen“ – mit solchen Hiobsbotschaften werden Ernährungstrends gesetzt, die in ganz vielen Fällen vor allem hohe Preise und damit gute Umsätze rechtfertigen sollen.
Schaut man hinter die Kulissen, ist in vielen Fällen durchaus weniger Euphorie angezeigt. Tatsächlich liefern Weizenkeime im Alter von sieben bis zehn Tagen so viele Vitalstoffe und Antioxidantien, daß sie auch bei seriösen Forschungen auf Interesse stoßen. Die ihnen zugeschriebene positive Wirkung auf das menschliche Immunsystem und in der Abwehr verschiedener Zivilisationskrankheiten ist gewiss kein Hirngespinst. Gleichwohl muß man sich davor hüten, von derartigen Produkten Wunder zu erwarten.
Auch die kulinarische Verarbeitung erweist sich in vielen Fällen als nicht ganz einfach. Weizengras ist z.B. ziemlich bitter im Geschmack und von fester faseriger Textur, so daß seiner frischen Verwendung durchaus Grenzen gesetzt sind. Dass auf der Ebene des Handels mit Weizengras vor allem auf Pulver zurückgegriffen wird, überrascht daher nicht wirklich.
Bei Greulichs Kochblog wurde mit frischem Weizengras gearbeitet und die Verwendung im Salat und in einem Smoothie ausprobiert.
Wenn man Gras verwendet, liegt es auf der Hand, einen grünen Smoothie zu produzieren und so haben wir unseren Smoothie neben dem Weizengras mit Kiwi, grüner Gurke, etwas Banane und Limetten gemixt. Von beeindruckender Schönheit war das Ergebnis nicht aber ein frischer fruchtiger Smoothie ist tatsächlich entstanden. Und man kann sagen, was man will, gesund sieht er wirklich aus.
Wichtig ist, dass man es mit der Menge des Grases nicht übertreibt und daß man eine leistungsfähige Püriereinrichtung zum Einsatz bringt.
Gute Ergebnisse hat auch die Verwendung in Blattsalaten erbracht. Klein geschnitten und in der Menge von Kräuterbeigaben zum Salat gefügt, konnte das Gras in rohem Zustand gegessen werden.