Noch hat ein winterähnliches Wetter das Land im Griff, gleichwohl ist es Zeit, sich gedanklich auf die bevorstehende warme Jahreszeit vorzubereiten. Um schon einmal einen kleinen Vorgeschmack zu vermitteln, hier ein Rezept für ein schönes kulinarisches Sommerevent. Wenn wir in Litauen sind, gibt es stets an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Geburtstage, so dass wir dies in den letzten Jahren immer zum Anlass genommen haben, von einem Geburtstag in den anderen hinein ein ausgiebiges Fest zu feiern. Dazu wird als kulinarischer Höhepunkt eine 8-12 kg schwere Schweinekeule unter dem Feuer gegart. Das Bratensstück ringen wir regelmässig einem Fleischer oder neuerdings direkt einem Bauern unseres Vertrauens ab.
Es sollte am Tag vor dem Fest bereits mariniert werden. Schneiden Sie Rauten in die Schwarte des Keulenstücks. Dann stellen Sie eine Paste aus
einem Becher scharfen Senf,
einer Tube Tomatenmark
3-4 Zweigen Rosmarin
150 g kleingeschnittener Ingwerwurzel
3 TL Thymian getrocknet
2 TL frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer
6 Kardamomkapseln
1 Chilischote
4 EL Olivenöl
her und streiche das Fleisch damit dick ein. Lassen Sie ca. 1/4 der Marinade übrig. Am besten danach in eine große Lebensmitteltüte und über Nacht kühl stellen.
Als Bratzeit müssen Sie für den nächsten Tag pro Kg Fleisch eine Stunde rechnen und entsprechend früh beginnen, das Ganze vorbereiten. Wenn das Stück so eine Keule, wie auf dem Bild oben ist, schneiden Sie vom unteren Teil die Schwarte ab.
Verteilen Sie die aufgehobene Würzpasten auf der oberen Seite des Fleisches.
Das unten abgeschnittene Schwartenstück legen Sie zum Schutze vor „Brandschäden“ noch darauf.
Nun das Ganze salzen und in eine stabile Alufolie möglichst luftdicht einwickeln.
Danach nehmen Sie zwei – drei Tageszeitungen und weichen diese in Wasser ein. Erinnern Sie sich an Ihre Kindheit, in der Sie Kasperpuppen aus Pappmasché hergestellt haben. Wickeln Sie den Braten mit derselben Methode gut mit diesem Papier ein, besonders dick sollte die Papierschicht auf der dem Feuer zugewandten Seite – also oben – sein.
Dann muß das Ganze zurFeuerstelle getragen werden. Wie Sie sehen, verwenden wir dazu zwei Metallringe.
Graben Sie an der Feuerstelle ein Loch in die Asche bzw. ins Erdreich und versenken Sie den Braten darin.
Bedecken Sie ihn mit ein paar Steinen und einer soliden Erdschicht. Nun können Sie darauf ein Feuer errichten und für mindestens 8 Stunden baden gehen. Ab und an muß mal ein Williger neues Holz auf das Feuer werfen.
Wenn Sie die Garzeit erreicht haben, schieben Sie das Feuer beiseite und heben den Braten heraus. Wenn Sie mitgedacht und die Ringe einfach mit versenkt haben, können Sie diese erneut als Griffe gebrauchen. Beim Auswickeln wird Ihnen eine herrlich würzige Duftnote entgegen kommen.
Bernhard
Hallo Micha, zu der fantastischen Schweinskeule, die ja in der schön warmen Jahreszeit angesiedelt ist, kann ich mir folgenden leichten Nachtisch gut vorstellen:
Joghurt-Holunder-Süppchen
4x
500 g Vollmilch-Joghurt, kalt
6-8 El Holunderblütensirup, kalt
400 ml Mineralwasser mit Kohlensäure, eiskalt
½ Tl Schwarzkümmel
Salz
4 Fruchtspieße mit Obst der Saison (z.B. Beeren, Melone und Minze)
Joghurt mit dem Sirup in einem großen Rührbecher glattrühren und kalt stellen.
Kurz vor dem Servieren Mineralwasser und 1 Prise Salz zum Joghurtgemisch geben und mit dem Schneidstab aufschäumen.
Suppe mit Fruchtspießen anrichten und mit Schwarzkümmel bestreuen.
Mit kulinarischem Gruß
Bernhard