Weine Folge 11
Im Weingut Gröhl werden Trauben je nach Qualität und Herkunft im Tank, in alten Holzfässern oder im Barrique gereift. Der Frühburgunder kommt aus dem Holzfass. Die Traben wiederum stammen aus dem „Land der tausend Hügel“. „Vor etwa 34 Millionen Jahren war das Mainzer Becken als Teil eines durch Mitteleuropa Nord-Süd verlaufenden Bruchsystems so tief eingesunken, dass über den Oberrheingraben und über die Hessische Senke Verbindungen zu den Weltmeeren entstand. Die Fossilfunde von Land- und Meerestieren, sowie auch zahlreiche Muscheln, Schnecken sowie Kleinkrebse und Planktonorganismen, kennzeichnen diese damalige tropische bis subtropisch, stellenweise auch von Korallen- und Kalkalgenriffe eingerahmte Meeresbucht. Die Reben gedeihen hier auf schwerem Lehmboden mit Löß-Anteil, der zudem auch reichlich Tonanteile besitzt.“* Mit der Sätburgunder Traube lässt sich hier ein opulenter, fruchtiger Wein mit mittelschweren Tanninen und von tiefroter Farbe im Glas erzeugen.
Mit 13,5 % Vol. Alkohol ist er auch in dieser Hinsicht kein Leichtgewicht. Typisch für den Frühburgunder ist neben seiner Opulenz auch seine Samtigkeit. Da er ca. 14 Tage früher reif ist, als der Spätburgunder und die Trauben sind kleiner sind, verschiebt sich das Verhältnis zwischen Ertrag und Schalen und der Frühburgunder ist häufig samtiger und vollmundiger. Dies trifft auf Eckehard Gröhls Produkt definitiv zu. Himbeeren, Mergel, und darüber ein Vanillearoma, das man schon bei der ersten Nase im Glas wahrnimmt, verleihen ihm ein üppiges Bukett an Aromen. Und dann ist da noch dieser Hauch von reifen Pflaumen, ich weiß, sie sind nicht typisch und vielleicht gehören sie da auch nicht hin, aber ich nehme sie nun mal wahr.
Das ist wieder so ein Wein, bei dem man den Preis von knapp 9.50 EUR mit einigem Erstaunen zur Kenntnis nimmt und wenn man ihn zu einem Essen mit viel Fleisch voller Röstaromen aus Pfanne und Grill anbietet, macht man ganz bestimmt nichts falsch.
- Internetpräsenz WG Gröhl